Was genau ist Cholesterin?

Cholesterin wird von winzigen Partikeln transportiert, im Wesentlichen von zwei Arten: High-Density-Lipoprotein (HDL) und Low-Density-Lipoprotein (LDL). An HDL gebundenes Cholesterin wird als HDL-Cholesterin (HDL-C) oder "gutes Cholesterin" bezeichnet, und an LDL gebundenes Cholesterin wird als LDL-C oder "schlechtes Cholesterin" bezeichnet. Alles, was zu einem Anstieg des LDL-Cholesterinspiegels führt, kann ein Risiko für Herzerkrankungen darstellen.2 Erfahre in diesem Artikel, was zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels führt. So kannst du hohe Cholesterinwerte besser kontrollieren oder sogar verhindern.

Ursachen hoher Cholesterinwerte

Es gibt zwei Hauptquellen für Cholesterin: exogen (aus der Nahrung) und endogen (vom Körper produziert). Der Großteil des Cholesterins wird vom Körper produziert, der Rest stammt aus cholesterinhaltigen Lebensmitteln.3 Aber auch andere Faktoren können den Cholesterinspiegel erhöhen (Abbildung 1). 


Abbildung 1: Faktoren, die den Cholesterinspiegel beeinflussen können
Abbildung 1: Faktoren, die den Cholesterinspiegel beeinflussen können

Die Rolle der Gene

Die genetische Veranlagung spielt eine Rolle: Manche Menschen haben aufgrund ihrer Gene höhere Cholesterinwerte. Das liegt oft daran, dass ein bestimmtes Gen nicht richtig funktioniert. Dieses Gen ist eigentlich dafür zuständig, LDL-Cholesterin aus dem Blut in die Leberzellen zu transportieren. Wenn das nicht richtig klappt, steigt der LDL-Cholesterinspiegel. Darüber hinaus gibt es auch noch andere erbliche Erkrankungen, die den Cholesterinspiegel erhöhen können. 2,4

Ernährung

Was wir essen, hat einen großen Einfluss auf unseren Cholesterinspiegel. Achte vor allem auf die Art der Fette, die du zu dir nimmst. Gesättigte Fette solltest du möglichst meiden, da sie den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen können. Greife stattdessen lieber zu ungesättigten Fetten.5

Abbildung 2: Lebensmittel, die reich an gesättigten Fetten sind.5,6

Abbildung 2: Lebensmittel, die reich an gesättigten Fetten sind.
Abbildung 2: Lebensmittel, die reich an gesättigten Fetten sind.

Butter, Schmalz, Hartkäse, Sahne, fettes Fleisch wie Schweinefleisch, Pasteten, Salami und Würstchen sowie Lebensmittel, die reich an Palm- oder Kokosnussöl sind, meiden oder zumindest einschränken (Abbildung 2).5,6

Abbildung 3: Lebensmittel, die reich an ungesättigten Fetten sind.3,5,6

Abbildung 3: Lebensmittel, die reich an ungesättigten Fetten sind.
Abbildung 3: Lebensmittel, die reich an ungesättigten Fetten sind.

Brotaufstriche, Samenöle wie Sojaöl, Rapsöl und Olivenöl, Nüsse, Avocados und fettreiche Fische wie Lachs, Makrele, Thunfisch und Hering sowie Eier sind reich an ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fette (Abbildung 3) senken den LDL-Cholesterinspiegel. Iss daher mehr davon!3,5,6

Darüber hinaus sind in bestimmten Backwaren und Keksen Transfette enthalten. Ähnlich wie gesättigte Fette tragen Transfette zu einem Anstieg des LDL-Cholesterinspiegels bei.6

Lebensstil

Ein aktiver Lebensstil ist ein wichtiger Faktor für gesunde Cholesterinwerte. Bewegungsmangel kann zu einem Anstieg des Gesamt- und LDL-Cholesterins führen. Moderate körperliche Aktivität hingegen kann den LDL-Spiegel senken und gleichzeitig das HDL-Cholesterin erhöhen. Bereits 30 Minuten Bewegung täglich können einen positiven Effekt haben. Auch ein gesundes Gewicht spielt eine wichtige Rolle. Bleib stets aktiv, um deinen Cholesterinspiegel im Griff zu halten!. 2,7,8

Weitere Einflussfaktoren: Besondere Lebensphasen, Erkrankungen und Medikamente

Besondere Lebensphasen, wie Schwangerschaft oder die Wechseljahre können durch die Veränderung der Hormone einen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben.

Auch bestimmte Nierenerkrankungen, Schilddrüsen- oder Lebererkrankungen können zu einem Anstieg des Cholesterinspiegels führen.9

Medikamente

Ja, du hast richtig gelesen. Einige Medikamente können ein Ungleichgewicht des Cholesterinspiegels verursachen. Dazu gehören zum Beispiel:10

  • Blutdrucksenker
  • Steroide
  • Hormonpräparate
  • Immunsuppressiva
  • Antiepileptika
  • Medikamente zur Behandlung von Virusinfektionen


REFERENZEN
  1. Thelle DS. Epidemiology of hypercholesterolemia and European management guidelines. Cardiology. 1990;77(4):2-7.
  2. InformedHealth.org High cholesterol: Overview. Available at: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279318/. Accessed on: 06 November 2019.
  3. Soliman GA. Dietary cholesterol and the lack of evidence in cardiovascular disease. Nutrients. 2018;10(6):780.
  4. Patni N, Ahmad Z, Wilson DP. Genetics and Dyslipidemia. In: Feingold KR, Anawalt B, Boyce A, et al, (eds). MDText.com: South Dartmouth (MA), 2000.
  5. InformedHealth.org. High cholesterol: Does reducing the amount of fat in your diet help? Available at: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279315/. Accessed on: 06 November 2019.
  6. The European Food Information Council. Cholesterol: The good, the bad and the average. Available at: https://www.eufic.org/en/food-today/article/cholesterol-the-good-the-bad-and-the-average. Accessed on: 06 November 2019.
  7. Crichton GE, Alkerwi A. Physical activity, sedentary behavior time and lipid levels in the Observation of Cardiovascular Risk Factors in Luxembourg study. Lipids Health Dis. 2015;14:87.
  8. European Heart Journal. ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias. Available at: https://academic.oup.com/eurheartj/advance-article/doi/10.1093/eurheartj/ehz455/5556353 Accessed on: 06 November 2019.
  9. Ibrahim MA, Jialal I. Hypercholesterolemia. StatPearls: Treasure Island (FL), 2019.
  10. Herink M. Medication Induced Changes in Lipid and Lipoproteins. In: Feingold KR, Anawalt B, Boyce A, et al.(eds). MDText.com: South Dartmouth (MA), 2000.